Christchurch ist die größte Stadt der Südinsel, sie liegt an der Westküste zwischen Banks Peninsula und Canterbury Plains. Die Maori nennen sie Ōtautahi nach einem ihrer Häuptlinge. In den alten Gebäuden und der Architektur sind vor allem englische Einflüsse zu sehen, die das Stadtbild prägen. Die Großstadt wurde 2010 und 2011 von starken Erdbeben getroffen und dabei zu großen Teilen zerstört.
Die Erdbeben
Das erste Erdbeben kam am 4 September 2010 mit der Stärke 7,1 MW. Es war das bis zu diesem Zeitpunkt folgenschwerste Erdbeben in Neuseeland, schwerer als das Beben 1931 in Hawkes Bay das den Meeresboden anhob und Napier einen neuen Stadtbezirk brachte. Zahlreiche Häuser wurden zerstört, wie durch ein Wunder starben keine Menschen. Das Erdbeben vom September 2010 gilt als eines der teuersten wenn man die Summe der Schäden und Zerstörungen nimmt.
Am 22. Februar 2011 als die Stadt sich so langsam wieder aufrappelte, gab es ein erneutes Erdbeben, diesmal mit der Stärke 6,3 MW. Obwohl es schwächer war, richtete es deutlich größere Schäden an als das Beben von 2010. Das Stadtzentrum war am stärksten betroffen, Gebäude stürzten ein und über 180 Menschen starben, die meisten beim Einsturz des regionalen Fernsehsenders Canterbury Television. Auch der Kirchturm des Wahrzeichens Christchuch Cathedral stürzte ein sowie Teile der Cathedral of the Blessed Sacrament.
Tausende Häuser waren so zerstört, dass sie nicht zu retten waren. Nicht nur die Mauern und Wände waren betroffen, sondern auch Strom-, Wasser-, Elektro- und Telefoninstallationen sowie die gesamten Netze. Der Aufbau ist ein Kraftakt, der Jahre dauern wird.
Noch heute (2013) sind große Teile der Innenstadt abgesperrt, weil es einfach zu gefährlich wäre sich in der Nähe der einsturzgefährdeten Gebäude aufzuhalten. Alles ist verlassen und kaputt hinter dem großen Zaun. Und auch in nicht gesperrten Straßen stehen immer wieder zerstörte Gebäude deren Fenster mit Holzplatten vernagelt sind.
Sehenswürdigkeiten in Christchurch
Die Stadt erholt sich: Viele Sehenswürdigkeiten sind geöffnet und können besucht werden. Auch wenn man noch Spuren der Beben sieht und einige Attraktionen geschlossen oder sogar zerstört wurden, wie das ehemalige Wahrzeichen der Stadt, die Christchurch Cathedral.
Cardboard Cathedral
Nachdem die Christchurch Cathedral zerstört war, baute man 2013 übergangsweise die Cardboard Cathedral. Die Kirche besteht aus Papprollen, Holz, Stahl und Beton. Die japanischen Architekten Shigeru Ban und Yoshie Narimatsu arbeiteten honorarfrei um Christchurch nach dem Erdbeben eine Kathedrale zurückgeben zu können.
Im Dreieckigen Fenster sind 49 Stücke mit farbigen Bildern des Original-Fensters der Chrischuch Cathedral enthalten.
Cathedral Square
Der zentrale Platz in der Innenstadt wurde beim Erdbeben stark zerstört, vor allem die Christchurch Cathedral war so kaputt, dass im März 2012 die Abrissarbeiten begannen. Mittlerweile ist der Cathedral Square wiedereröffnet. Die Skulptur “The Chalice” steht noch, der Kegel ist aus 42 Blättern einheimischer Pflanzen modelliert.
Re:START Mall
Nicht weit vom großen Zaun, der weite Teile des Stadtzentrums absperrt, liegt die Re:Start Mall, die kleine Einkaufsmeile aus Containern. Sie ist die trotzige Antwort auf die Erdbeben, die den Menschen die Innenstadt genommen haben. In Christchurch baute man sich einfach eine neue Innenstadt aus Containern, ein Ort zum Treffen, Shoppen und für Erledigungen. Hier gibt es Steinofen-Pizza, Cafés, Shops, Souvenirs und Banken. Ein wenig provisorisch, dafür umso charmanter.
Christchurch Gondola
Die Seilbahn Christchurch Gondola liegt etwas außerhalb in Richtung Lyttleton Hafen. Sie führt auf die Port Hills, einen Kraterrand eines längst erloschenen Vulkans. Von oben ist die Aussicht über die nach den Erdbeben veränderte Stadt und den Hafen von Lyttelton wunderbar.
Canterbury Museum
Im Canterbury Museum können großartige Ausstellungen über die Antarktis, zeitgenössische Kostüme, Insekten, die Geschichte der Konflikte zwischen den Maori und den Europäern in der Region, die ornamentale Kunst aus Asien und andere besichtigt werden. Das Museum befindet sich in einem Gebäude das 187ß0 im gotischen Stil gebaut wurde.